Die Rolle der Führungskraft in der Klärungshilfe
Erfahren Sie, wie Führungskräfte den Klärungsprozess in der Klärungshilfe nach Christoph Thomann unterstützen können und welche Verantwortung sie tragen. Entdecken Sie die Herausforderungen und die Bedeutung der Führungskraft für eine erfolgreiche Konfliktlösung.
KONFLIKTE IN ORGANISATIONENGRUNDLAGEN DER KONFLIKTKLÄRUNG
In der Klärungshilfe nach Christoph Thomann spielt die Führungskraft eine zentrale Rolle. Sie ist nicht nur ein Teilnehmer im Klärungsprozess, sondern trägt eine besondere Verantwortung für den Erfolg der Klärung. In diesem Blogartikel werden wir die Bedeutung der Führungskraft in der Klärungshilfe beleuchten und aufzeigen, wie sie den Prozess unterstützen kann.
Die Verantwortung der Führungskraft
Die Lösung von Konflikten ist eine Führungsaufgabe und kann daher nur von der Führungskraft persönlich und direkt an einen Konfliktprofi übertragen werden, wenn sie es nicht selbst machen möchte. Dabei kann lediglich die praktische Durchführung des Klärungsprozesses delegiert werden, nicht aber die Zuständigkeit dafür oder die Verantwortung für die erarbeiteten Lösungen. Diese bleiben durchwegs bei der Führungskraft. Daher ist ihre ständige Anwesenheit während der gesamten Konfliktklärung eine unumstößliche Bedingung.
Vertrauen und Klarheit
Die Teilnahme der Führungskraft allein genügt nicht. Sie muss Vertrauen in den Klärungshelfer haben und "Klarheit durch Wahrheit" – den Kernpunkt der Klärungshilfe – voll und ganz wollen. Um in den intensiven, schwierigen Phasen, in denen es dem Vorgesetzten möglicherweise angst und bange wird, eine tragende Basis zu haben, ist es wichtig, dass er und der Klärungshelfer eine gute, vertrauensvolle und unterstützende Beziehung haben. All dies lässt sich nur in einer persönlichen, ausführlichen Auftragsklärung vermitteln und entwickeln – sei es am Telefon oder bei einem Treffen.
Die Rolle der Führungskraft im Klärungsprozess
Die Führungskraft hat im Klärungsprozess mehrere Rollen:
Initiator und Unterstützer: Die Führungskraft muss den Klärungsprozess initiieren und aktiv unterstützen. Sie muss klar kommunizieren, dass sie die Klärung will und bereit ist, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um den Prozess zu unterstützen.
Teilnehmer und Beobachter: Während der Klärung nimmt die Führungskraft sowohl als Teilnehmer als auch als Beobachter teil. Sie muss bereit sein, ihre eigene Sichtweise und ihre Gefühle offen zu legen und gleichzeitig die Perspektiven der anderen Konfliktparteien zu hören und zu verstehen.
Entscheidungsträger: Am Ende des Klärungsprozesses ist die Führungskraft dafür verantwortlich, die erarbeiteten Lösungen umzusetzen und die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Sie muss sicherstellen, dass die Vereinbarungen eingehalten werden und die Konfliktparteien die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.
Herausforderungen für die Führungskraft
Die Rolle der Führungskraft in der Klärungshilfe ist nicht ohne Herausforderungen:
Emotionale Belastung: Die Teilnahme am Klärungsprozess kann emotional belastend sein. Die Führungskraft muss in der Lage sein, mit den intensiven Gefühlen und den oft schmerzhaften Wahrheiten umzugehen, die im Verlauf der Klärung ans Licht kommen.
Machtungleichgewicht: Die Führungskraft muss sich der Machtungleichgewichte bewusst sein, die im Klärungsprozess bestehen. Sie muss darauf achten, ihre Autorität nicht zu missbrauchen und den anderen Konfliktparteien Raum zu geben, ihre Sichtweisen und Gefühle auszudrücken.
Verantwortung für die Umsetzung: Die Führungskraft trägt die Verantwortung für die Umsetzung der erarbeiteten Lösungen. Sie muss sicherstellen, dass die Vereinbarungen eingehalten werden und die notwendigen Schritte unternommen werden, um den Konflikt nachhaltig zu lösen.
Ein Beispiel aus der Praxis
Ein Beispiel aus der Praxis der Klärungshilfe zeigt, wie die Führungskraft den Prozess unterstützen kann:
Ein Team in einem Unternehmen hat einen tiefen Konflikt entwickelt. Der Klärungshelfer diagnostiziert die Persönlichkeitsdimensionen der Teammitglieder und erklärt ihnen, wie ihre unterschiedlichen Bedürfnisse nach Nähe, Distanz, Dauer und Wechsel zu Missverständnissen und Konflikten führen. Die Führungskraft nimmt aktiv am Klärungsprozess teil, hört den Perspektiven der Teammitglieder zu und legt ihre eigene Sichtweise offen. Durch das Verständnis dieser Unterschiede können die Teammitglieder besser miteinander kommunizieren und ihre Zusammenarbeit verbessern. Am Ende des Prozesses fühlt sich die Führungskraft gehört und verstanden, was den Weg für eine nachhaltige Konfliktlösung ebnet.
Fazit
Die Rolle der Führungskraft in der Klärungshilfe ist von zentraler Bedeutung. Sie muss den Klärungsprozess initiieren und aktiv unterstützen, ihre eigene Sichtweise und Gefühle offenlegen und die erarbeiteten Lösungen umsetzen. Trotz der Herausforderungen, die mit dieser Rolle verbunden sind, ist sie ein kraftvolles Werkzeug, das den Weg zu einer tiefgehenden Klärung und Heilung ebnet.