Die sieben Phasen der Klärungshilfe: Ein Überblick

Erfahren Sie, wie die sieben Phasen der Klärungshilfe nach Christoph Thomann den Weg von der Konfrontation zur Lösung ebnen und warum sie eine effektive Methode zur nachhaltigen Konfliktlösung darstellen. Entdecken Sie die Bedeutung jeder Phase und wie sie den Klärungsprozess unterstützen.

GRUNDLAGEN DER KONFLIKTKLÄRUNG

Annika Freitag

4/1/20242 min read

Die Klärungshilfe nach Christoph Thomann ist eine strukturierte Methode zur Konfliktlösung, die in sieben klar definierte Phasen unterteilt ist. Diese Phasen bilden eine Art "Brücke über unruhiges Wasser" und helfen den Konfliktparteien, den Weg von der Konfrontation zur Lösung zu finden. In diesem Blogartikel geben wir einen Überblick über die sieben Phasen der Klärungshilfe und erläutern ihre Bedeutung und den Ablauf.

1. Auftragsklärung

Die Auftragsklärung ist die Phase, in der der Klärungshelfer die Situation und die Motivation der Konfliktparteien abklärt. Hier wird Vertrauen aufgebaut und die konkrete Durchführung der Klärung geplant. Es wird überprüft, ob die angefragte Situation überhaupt für Klärungshilfe geeignet ist und welche Bedingungen erfüllt sein müssen.

2. Anfangsphase

In der Anfangsphase treffen die Konfliktparteien und der Klärungshelfer erstmalig aufeinander. Der Ablauf der Klärung wird kurz erläutert, Hindernisse werden beseitigt und Bedingungen abgeklärt. Diese Phase dient dazu, optimale Bedingungen für den weiteren Verlauf der Klärung zu schaffen und ein erstes Vertrauensverhältnis aufzubauen.

3. Selbstklärungsphase

Die Selbstklärungsphase ist der eigentliche Einstieg in die Konfliktinhalte. Jede anwesende Person schildert ihre Sichtweise des Konflikts. Der Klärungshelfer hat die Aufgabe, alle und alles genau zu verstehen und die Knackpunkte zu erkennen. In der Diagnose des Ist-Zustands fasst er die Themen zusammen und setzt Prioritäten für deren Behandlung.

4. Dialogphase

Die Dialogphase ist das Zentrum der Klärung. Der Klärungshelfer führt die Parteien in einen Konfliktdialog, der ohne ihn eskalieren oder absterben würde. Er fühlt sich in alle ein und hilft ihnen, sich vollständig auszudrücken und zu ihren schwierigen Gefühlen zu stehen. Das bewirkt ein vertieftes gegenseitiges Verstehen und schafft die Grundlage für die Lösung des Konflikts.

5. Erklärungs- und Lösungsphase

In der Erklärungs- und Lösungsphase beruhigt der Klärungshelfer die Stimmung durch eine eigene, neue Erklärung der Konfliktursachen und -mechanismen. Diese Erklärung muss so sein, dass ihr alle ohne Vorbehalte zustimmen können. Die dadurch entstandene Einigkeit befähigt die Konfliktparteien, menschen-, sach- und situationsgerechte Lösungen zu verabreden. Hier werden nachhaltige Abmachungen auf allen Ebenen getroffen – fachlich, organisatorisch und zwischenmenschlich.

6. Abschlussphase

Bevor alle auseinandergehen, erfolgt in der Abschlussphase ein Blick nach vorne: Wie geht es weiter? Was muss jetzt schon für die Nachsorge verabredet werden? Und ein Blick zurück: Was gibt es noch zu sagen oder zu beanstanden? Danach folgen eine Schlussrunde und der Abschied. Diese Phase dient dazu, den Klärungsprozess abzurunden und offene Punkte zu klären.

7. Nachsorge

Die Nachsorge ist die Begleitung und Beratung bei der Umsetzung der verabredeten Lösungen. Alle weiteren Kontakte mit dem Klärungshelfer nach der Abschlussphase gehören zur Nachsorge: nachfolgende Klärungssitzungen, Coaching, einfaches Nachfragen usw. Die Nachsorge unterstützt die Nachhaltigkeit der Veränderungen und hilft, alte Kommunikationsmuster zu vermeiden.

Fazit

Die sieben Phasen der Klärungshilfe bieten einen strukturierten und klaren Weg zur Konfliktlösung. Sie helfen den Konfliktparteien, ihre Gefühle und Gedanken zu ordnen, Missverständnisse zu klären und nachhaltige Lösungen zu finden. Durch die Kombination von Struktur und Flexibilität ermöglicht die Klärungshilfe eine tiefgehende und effektive Bearbeitung von Konflikten.

Golden Gate Bridge, San Francisco California
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